Leben um jeden Preis?

Ein neues Leben ist, so sagt man gern, ein Wunder. Ein Neugeborenes und Schwangere (Er/Sie/Div.) machen viele- aus den verschiedensten Gründen glücklich. Aber Schwangerschaft kann auch problematisch sein- genauso wie die Geburt- und zu neurologischen und körperlichen Defekten am Fötus bzw. am Neugeborenen führen. Es wäre wohl Aufgabe von darauf geschultem medizinischem Personal, den Betroffenen zu erklären, was das alles für Konsequenzen haben kann. Denn wer sich trotz aller Erklärungen und Hinweise trotzdem nicht für einen Schwangerschaftsabbruch oder die Möglichkeit eines natürlichen Todeseintritts bei hochgradig problematischen Schwangerschaften entscheidet, sondern für ins Extrem gehende intensivmedizinische Maßnahmen, bürdet nicht nur sich etwas auf, sondern auch den Mitmenschen. Zahlreiches medizinisches und Pflegepersonal sind teilweise jahrelang und mit steigendem Bedarf erforderlich. Der Patient leidet, meistens bleibt die Pflege bei der Mutter, weil der Erzeuger abhaut, so dass nicht nur der personelle und finanzielle Aufwand sehr hoch sind- die psychische Belastung ist es auch. Schwangere sind voll mit Hormonen und nicht in der Lage, eine abgewogene Entscheidung zu treffen. Aber ihnen nahezulegen, dass das ein Geschenk Gottes ist und sie mit Filmchen der Kirche zu manipulieren, in denen Behinderte (da werden übrigens Äpfel mit Birnen vermischt, denn niemand redet hier von Euthanasie) für ihr Leben so dankbar sind, führt am Thema vorbei. Ich gehöre zu den wohl wenigen Menschen, die sich an sehr frühe Episoden des Lebens erinnern können, aber an die Geburt? An die Existenz als Fötus?

Über ruthwitt

Politikwissenschafterin.
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