Metaphysik a la ruthwitt


Oberweiten-Blues

Was mache ich mit dem Paar Hängebrüste, die mir schon lange Zeit zum Hals heraushängen? – Einfach hängen lassen, sage ich mir. Wenn Herr Schwabbelbrüstchen tagtäglich seine Oberweite stolz präsentiert, dann kann ich das ja wohl auch. Schönheits-OP‘s kann ich mir nicht leisten und Spezial-BH’s sind was für Profis. Man wird ja auch nicht jünger, sagt mein Mitbewohner. Er mit seiner männlichen Brust kann das ja auch so einfach sagen. Andererseits- bei ziemlich vielen hängt was mit der Zeit. Auch, wenn es nur die Hautfalten von der letzten Fettabsaugung sind. Soll man jetzt versuchen, mit den unzähligen schönen Menschen, die auf Straßen, Promenaden, an Stränden und auf Bildschirmen vorbeigleiten, zu konkurrieren?

Schokoladencreme mit Stückchen

Mein Mitbewohner hat sich da so eine Süßigkeit gekauft. Darin war betonterweise, in auffälliger Schrift, „Schokoladencreme mit Stückchen“. Die ist wohl in vielen Süßspeisen drin. Heutzutage sind ja „Stückchen“ seit dem unnötigen Cupcake-Trend, aber auch schon seit dem italienischen Stracciatella-Eis, sehr beliebt. Ich persönlich denke bei Schokoladencreme mit Stückchen an etwas Braunes mit gröberen Teilen drin- am Ehesten an Exkremente. Ich schaue mir meine- wie wohl jeder, immer an, bevor ich herunterspüle (gezwungenermaßen, aber auch aus Neugier). Und da sind nicht selten „Stückchen“ drin. Auch cremig ist es nicht selten, weil ich einfach nichts so richtig verdauen kann. Ja, erst heute Morgen wieder war es unnötig cremig (schmierig) und mit Stückchen von gänzlich Unverdautem drin. Schön war das nicht, aber was soll ich machen? Ich fragte meinen Mitbewohner, wie er etwas Braunes mit Stückchen gern essen könne. Glauben Sie, das hat dem Schokoladen-Hamster den Appetit verdorben?

Tatsächlich Liebe?

Ist körperliche Liebe zwischen zwei Menschen wirklich Liebe? Ist der Zustand von Euphorie das, was Menschen als Liebe bezeichnen? Kann man dann sagen, dass Menschen, die wie Gerard Depardieu beim Essen Hochgefühle empfinden, Essen lieben? Ist Liebe zu Essen mit Liebe zu einem Menschen gleichzusetzen? Und wenn man miteinander Geschlechtsverkehr hat- fühlt man dann Liebe? Oder ist es nicht eher nur das Ausscheiden von Hormonen und Botenstoffen? Nur ein paar Tage später, wenn sie die Menstruation hat und zu der anderen Person wird, die mies gelaunt ist und ständig nur jammert, lässt sich testen, ob die Liebe mehr als nur eine vorübergehende Hormonausschüttung war. Und wenn sie beim Geschlechtsverkehr nicht so reagiert wie er es erwartet, kommt die blöde Frage- „hat es dir nicht gefallen?“ Und sie muss dann sagen „Nein, es liegt an mir!“

Sturm der Liebe?

Körperliche Liebe kann bizarr sein. Wie kann es sein, dass in Filmen Geschlechtsverkehr als ein romantischer Liebesakt dargestellt wird, in dem zwei Menschen in einem unrealistisch langsamen Tempo auf- und abwippen und in Zeitlupe eine Art Bauchgymnastik vollziehen? Die ständige Bewegung der Körper wird mit feminin-romantischer Musik untermalt und die Ekstase ist natürlich der gleichzeitige Orgasmus bei beiden Verliebten. Hollywood ist dafür verantwortlich, dass so viele Männer homosexuell werden- denn dass Mann und Frau in ihrer Geschlechtlichkeit so synchron wie in den Filmen sind und so lahm wie Schildkröten, ist biologisch und physikalisch unmöglich. Die Frau ist in jeder Hinsicht biologisch anders konzipiert wie der Mann und muss ihm zuliebe ständig „ja, ja!“ schreien, obwohl sie vielleicht gerade an das Backen einer Erdbeertorte denkt und sich den Orgasmus eher auf der Waschmaschine holt. Und da der Mann in seiner natürlichen Neigung eher pervers ist, weil das sexuelle Abrammeln für ihn eher so etwas wie die Menstruation bei der Frau ist, muss die Frau bereits nach kurzer Zeit in Swinger Clubs mitgehen, Latex-Klamotten anziehen, sich von ihm würgen lassen oder sich eine Plastiktüte über den Kopf stülpen lassen. Also Hollywood sollte da einmal wirklich etwas tun, um der heutigen Jugend einmal endlich bildlich darzulegen, was die Partner voneinander wirklich gegenseitig erwarten und dass die romantische Liebe zu herben Enttäuschungen in der Beziehung führen kann!

„Fröhliches Bumsen“

Wieder einmal werden auf meinem Blog eigenwillige Dinge wie „Fröhliches Bumsen“ gesucht und ich frage mich oft, ob ich mich vielleicht in einem Augenblick der Unachtsamkeit über so etwas geäußert habe und es gar nicht gemerkt habe? Was für ein Problem hat ein Mensch, der nach „Fröhlichem Bumsen“ im Internet sucht? Wie kann „Bumsen“ überhaupt „fröhlich“ sein? Es hört sich doch eher danach an, als sei es nur für den „Bumser“ „fröhlich“, aber doch nicht für den „Gebumsten“! Oder sind das Sado-Maso-Fetischisten, die jegliche Art von Zärtlichkeit verschmähen? Ich kann mir auch gar nicht vorstellen, dass man beim „Bumsen“ fröhlich ist? Ist man da nicht eher erregt? Oder gelangweilt? Wer ist denn schon fröhlich beim Geschlechtsverkehr?

Ballaststoffe

Mein Mitbewohner ist sehr besorgt um meine Gesundheit. Darum hat er mir gestern einen „Bio-Aufstrich“ mit Bohnen im Supermarkt gekauft. Er informiert sich nämlich jeden Tag im Fernsehen darüber, dass der Mensch Ballaststoffe zu sich nehmen muss. Ja, die Ärzte sagen das immer wieder, dass die Menschen zu wenig Ballaststoffe zu sich nehmen und die Ärzte sind nur um unsere Gesundheit besorgt und stehen nicht etwa auf der Gehalts- und Zuwendungsliste der Pharmaindustrie und der Lebensmittelchemie-Industrie. Und natürlich soll ich auch die von meinem Mitbewohner gekauften Wachtelbohnen essen, während er sich die guten Sachen aus dem Kühlschrank reinzieht. Ich frage mich nun, warum etwas, das im Wortanfang den Begriff „Ballast“ in sich trägt, so gut für mich sein soll? Und auch, wie ich das in der Bibliothek und am Arbeitsplatz erklären soll, dass ich unaufhörliche, ständige laute Blähungen und innere und äußere Furzgeräusche aus dem Bauch und aus dem After lasse? Ich wurde nämlich schon auf einem Kaufhaus-Klo von jungen „Damen“ darauf hingewiesen, dass es eigentlich “das stille Örtchen“ heißt, nachdem ich mich von einer einstündigen Qual von Darmwinden und Bohnen-Kotkometen etwas erleichtert habe. Das mit dem Ballast stimmt- das tut weh und bläht auf und man trägt kiloweise Ballast und Luft mit sich herum, die man so schnell auch nicht wieder los wird! Gar nicht zu sprechen von dem seelischen Ballast, weil unsere Mitmenschen uns ja gar nicht dafür loben tun, dass wir genügend „Ballast“stoffe zu uns genommen haben, sondern sich über den Furzinator, die Kometenschleuder oder Madame Pups lustig machen und demonstrativ die Fenster öffnen und sich die Nase zuhalten! Eigenartig auch, dass man auf der Darmkrebs-Station ständig mit Menschen zu tun hat, die sehr gewissenhaft Ballaststoffe zu sich nehmen! Diese Ballaststoffe wie Hülsenfrüchte haben übrigens auch noch Unmengen an Zuckerverbindungen und wozu zum Teufel soll das in unserer Wohlstandgesellschaft gut sein? Und warum soll ich mich mit Ballaststoffen belasten und länger satt sein? Ich will doch keine Steine in meinem Bauch herumschleppen! Ich will vielleicht jetzt dies und nachher das und von allem ein bißchen und nicht irgendwelche Stoffe, die man wegen ihres Namens schon allein als überflüssig bezeichnen kann!

Da müsste Musik sein

Wo auch immer ich bin, höre ich unaufhörlich Wincent Weiss. Er verfolgt mich mit den Lautsprechern in den Straßen, Lokalen, Passagen, Bussen und auf dem Abspielgerät meiner Mitbewohner. Geraten da die Lymph- und Hormondrüsen einer jeden Frau und eines jeden Mannes nicht in Wallung? Ich frage mich nun, warum da eigentlich Musik sein muss, wo immer ich bin? Also ich finde, wo immer ich bin, sollte ein sauberes öffentlich zugängliches Klo sein! Das wäre für mich ein Wunsch, den ich besingen könnte. Da müsste ein sauberes Klo sein, wo immer du bist, damit du als Frau deinen Vorgarten da unten so sauber halten kannst, wie es erforderlich ist, um keine Genitalkrankheiten zu bekommen. Denn ganz ehrlich, was da die Unterschichten-Weiber so auf Toiletten zur gemeinsamen Nutzung anrichten, regt wirklich nicht dazu an, diese widerlichen unappetitlichen Dreckschleudern auch noch zu besingen- so schön die Weibsbilder außen auch sein mögen. Da müsste eine Kamera sein, wo immer sie sind, damit man das, was sie da auf den Toiletten anrichten, dokumentieren kann und sie zum Reinigen ihrer Sauerei verurteilen kann!

Der Weltuntergang

Meine Mitbewohner ziehen sich gern Sendungen über Naturkatastrophen herein. Gerade hat einer von ihnen wieder verkündet, dass ein Asteroidenschauer knapp an der Erde vorbeischrammen wird und unser Ende kurz bevorstehen könnte. Außerdem sei der Super-Tsunami nur eine Frage der Zeit. Ich weiß nicht, warum sie immer versuchen, ihre Paranoia auf mich zu übertragen? Also ich brauche keinen Weltuntergang, um mich unwohl zu fühlen. Ich kann nur immer wieder staunen, wie besorgt meine Mitbewohner über den Weltuntergang sind und es gar nicht merken, wie bei uns in der WG jeden Tag die Welt ein bißchen untergeht. Ja, seit Wochen benutze ich als Toilettenspülung unseren Wasserkübel, weil meine Mitbewohner entschieden haben, dass ein Klempner nur Geld raubt und da ich das Geld eh nicht habe, muss ich mich mit den „Reparaturen“ meiner Mitbewohner abfinden, die natürlich eher geistige Handwerker sind, die von den physikalischen Eigenschaften gewisser mechanischer Bauteile weniger als gar nichts verstehen und trotzdem von einem Handwerker genauso viel halten, wie der Handwerker von ihnen! Ich mache mir also leichte Sorgen, dass unser Klosett irgendwann einfach untergeht, denn viel ist von ihm nicht mehr übrig. Nichtsdestotrotz informieren sich meine Mitbewohner jede Nacht auf n-tv, welche neuen Szenarien es zum Weltuntergang gibt, während unser Klosett schon das Lied vom Tod spielt. Ja, ich behaupte, dass es weniger schwerwiegend ist, dass Kometen knapp an der Erde vorbeifliegen, denn wer seine eigenen Kometen aus dem Mastdarm mit dem Kübel herunterspülen muss, braucht sich um Supernovas, Super-Vulkane, Super-Erdbeben und andere Katastrophen gar keine Sorgen mehr zu machen. Eher bin ich um den Ausbruch von Cholera besorgt, wenn sich meine Mitbewohner weiter weigern, einen Klempner zu engagieren. Aber so wie es ausschaut, wird gerade unser WC-Spülkasten wieder einmal „repariert“, so dass es gute Anzeichen für eine Super-Sintflut gibt!

„Lasagne Ficken Muschis“ vs „Fickende Wurst“

Eine Zeit lang wurde auf meinem Blog nach „Lasagne Ficken Muschis“ und „Fickende Wurst“ gesucht. Ich muss die Leser leider enttäuschen. Vielleicht wurde auf dem Blog von einer Lasagne berichtet- aber eher von einer zum Essen, die mir wahrscheinlich nicht besonders geschmeckt hat. Ich habe jedoch begonnen, mir darüber Gedanken zu machen, was den Internet-Surfer, der nicht nur einmal nach diesen Dingen auf ruthwitts Blog suchte, zu dieser geistreichen Suche nach „Lasagne Ficken Muschis“ und „Fickende Wurst“ bewegt hat. Will er die Lasagne „ficken“? Oder will er, dass die Lasagne die „Muschi“ „fickt“ oder die „Muschi“ die „Lasagne“? Vielleicht ist mit „Muschi“ auch Geschlechtsverkehr mit Katzen gemeint? Ich habe mir tagelang den Kopf zerbrochen. Wenn man „Muschis“ weglässt, ließe sich darunter wohl eine Sexualpraktik verstehen, in der Menschen sich aufeinanderlegen wie Platten auf einer Lasagne? Wie genau das funktionieren soll, ist eine andere Frage. Was die „Fickende Wurst“ angeht, ist darunter vielleicht eine durchaus auch feminine Sehnsucht zu verstehen- immerhin behält die Wurst ihre Form und Festigkeit und kann als Instrument der Befriedigung ein adäquater, wenn nicht besserer, Penis-Ersatz sein. Nun, der Internet-Surfer ist vielleicht ein Visionär, der erkannt hat, dass Vibratoren nichts als teurer Plastikschrott sind und eine „Fickende Wurst“ es auch tut!?