Die Wutbloggerin


Ich will keine Haribo-Gummibärchen!

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Liebe Hotels, hört endlich damit auf, mir diese überzuckerten Tiergelatine-Zahnvernichter auf das Kopfkissen zu legen! Davon schlafe ich sicher nicht besser!

Kinder in Not

Letztens haben ein paar Typen „Spenden“ für „Kinder in Not“ gesammelt. Was Kinder in Not angeht, so war ruthwitt selbst eines und niemand hat mir damals geholfen! Ja und kennen tue ich auch so einige Kinder in Not und eigenartigerweise kommt gerade zu diesen niemals die Organisation, die angeblich für sie „Spenden“ sammelt! Bleibt die Frage, wo das ganze Geld und die ganze angebliche Hilfe dann hinkommen, wenn sie doch ganz offensichtlich nicht bei den Kindern in Not ankommen? Die traurige Wahrheit ist, dass mit dem ganzen Geld ein Haufen Selbstdarsteller finanziert werden und zu den armen Kindern kommt weder der Osterhase, noch das Christkind, noch Hilfe, die sie dringend benötigten. Wenn die Kameras und Prospektfotografen weg sind, schert sich niemand um „Kinder in Not“!

Warum machen die das?

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Ich bin so ein Mensch, der gerne Gläser nach dem Verwenden drumherum abwischt, damit alles hygienisch bleibt. Weder der Sauberkeit, noch irgendwas anderem zuträglich ist dieses am Deckel draufgepickte Papier beim Marmeladenglas von „d’arbo“, das mir das Waschbecken vollbröselt und nichts als Dreck macht. Ich stelle mir hier nicht zum ersten Mal die Frage nach dem Sinn dieses Klebepapiers am Deckel? Ich meine außer dem, mich zu ärgern?

Der Aberglaube sei uns heilig!

Mein Mitbewohner ermahnt mich zum wiederholten Mal, die Wäsche vom Trockner zu nehmen und einzuschlichten. Sie ist noch feucht und ich habe nicht vor, sie im Schrank dahinschimmeln zu lassen. Mein Mitbewohner quält mich jedes Jahr mit seiner Aberglauben-Weisheit, dass man über Silvester keine Wäsche hängen lassen darf. Ich sage meinem Mitbewohner zum wiederholten Mal, dass das sicher praktisch ist, wenn Leute die Wäsche draußen aufhängen und nicht wollen, dass sie bei Silvester-Feuerwerken verbrennt, verraucht wird oder von besoffenen Randalierern angereiert und als Klopapier verwendet wird. Doch warum ich meine Wäsche in der Behausung, an einem Ort, wo sie niemanden stört, unbedingt abhängen soll, leuchtet mir nicht ein! Ich habe meinem Mitbewohner auch versucht, zu erklären, dass diese „Weisheit“ eher metaphorisch zu verstehen ist: So soll man zum Beispiel Dinge erledigen, die zu erledigen sind und Rechnungen nicht zu Mahnungen werden lassen, sich einen Job suchen, wenn man keinen hat und es nicht hinauszögern, aufhören zu viel zu fressen, zu trinken und zu rauchen und demzufolge alle Laster, die als „Wäsche“ fungieren, zu erledigen und nicht ins Neue Jahr mitzunehmen. Man soll einfach diszipliniert sein und alles, was zu erledigen ist, auch erledigen und nicht alte Dämonen- seien es Sauferei, Raucherei, Völlerei, Trägheit, Schulden oder unerledigte Aufgaben wie die Reparatur einer Toilette (!) ins Neue Jahr mitnehmen. Aber versuchen Sie einmal, einem Abergläubigen den Sinn dieser „alten Weisheit“ näherzubringen! Lieber bleibt er bei seinen Lastern und zwingt mich, die feuchte Wäsche im Schrank verschimmeln zu lassen!

Fröhliche Weihnachtsheuchelei!

Liebe Weihnachtsheuchler! Alle Jahre wieder werde ich von euch mit dämlichen Weihnachtskarten belästigt, in denen ihr irgendwelche von allen nahen und fernen Verwandten und Halbverwandten unter Zwang unterschriebenen Weihnachtsfloskeln aus Frauenzeitschriften zusammenreiert! Dieses Jahr will ich etwas zurückgeben- und zwar eure meinen Briefkasten zumüllenden Postkarten und auch eure „Geschenke“! Ihr könnt euch diese „netten“ und “ehrlichen“ Wünsche und den China-Schmarrn sparen, denn was ich brauche, wollt ihr mir gar nicht schenken, weil ihr nur an euer eigenes Fortkommen denkt und alles Gute und Glück wünscht ihr mir auch nicht- sonst hätte ich während der Ausbildungszeit nicht hungern müssen und wie ein Obdachloser ohne alles leben müssen, was ein Mensch in der Zivilisation und für die Ausbildung braucht! Ihr seid ein Haufen gieriger Heuchler, die sich mit Schmarrn-Geschenken und Karten ein gutes Gewissen machen und das sollt ihr auf Kosten von anderen machen und nicht mir! Steckt euch eure Karten und Wünsche sonstwo hin und lügt euch in Zukunft gegenseitig an!

Die Bio Suppentasse

Wenn mein Mitbewohner einmal einkauft, bringt er mir gern etwas mit, von dem er glaubt, dass er mir damit eine große Freude macht. Zu viel darf es aber nicht kosten- am Besten eigentlich fast gar nichts. So bringt er mir ständig, ohne dass ich ihm dies jemals nahegelegt hätte, vom Gammel-Discounter seines Vertrauens eine „Bio-Suppentasse“ mit, die etwas über einen Euro kostet, und erwartet von mir endlose Begeisterung! Nach so vielen Jahren verwechselt mein Mitbewohner nämlich Vegetarier immer noch mit Stallkaninchen, die gerne Karotten fressen. In der Bio-Suppentasse befinden sich fünf abgeschnibbelte trockene vergammelte Karotten, ein Stück vergammelter Sellerie und ein Stück nicht mehr nennenswerte Wurzen und Petersilie, die natürlich genauso vertrocknet und vergammelt ist wie der Rest von diesem Zeug. Heute habe ich es nicht mehr ausgehalten und habe meinem Mitbewohner gesagt, dass ich kein Karottenfresser bin und warum er das eigentlich gekauft hat. Er meinte- weil es „Bio“ sei und ich ja auch „was Gutes“ essen sollte. Er ist natürlich nicht auf die Idee gekommen, mir auch eine Schale von dem guten Kartoffelsalat, den ich auch gern einmal essen würde, mitzunehmen, denn der kostet auch ein bißchen was, im Gegensatz zum „Bio-Gammelgemüse“, das bei uns am Kompost nicht einmal die Ratten in ihrer größten Verzweiflung fressen! Und so muss ich mir anschauen, wie meine Mitbewohner herzhaft in die panierten Schnitzel hereinbeißen und sich den guten Kartoffelsalat hereinhauen, während ich mir vorwerfen lassen muss, seine vergammelten Karotten nicht gefressen zu haben! Eigenartigerweise denken sehr viele Menschen, dass Vegetarier wandelnde Mülleimer sind, die Dreck essen, wenn er „Bio“ oder vegetarisch ist und dass Vegetarier zum Beispiel gar kein Interesse an Kartoffelsalat haben, weil sie den ganzen Tag Gammel-Rohkost fressen und sich irgendwelche Ingwersüppchen hereinziehen! Und natürlich werde ich auch nicht auf die guten Pommes beim Ausgehen eingeladen, denn die sind teuer und ich als Vegetarier darf doch eh nur Karotten fressen!

Die Staubmilben

Mein Mitbewohner ist neulich bei klirrender Kälte auf die Idee gekommen, dass wir alle in der WG unsere Matratzen nach draußen auf die Straße schleppen sollen- und zwar wegen der Milben. Er hat nämlich neulich im Fernsehen- wo denn sonst- gesehen, dass man Matratzen im Winter nach draußen tun muss, um die Milben abzutöten. Ich habe meinen Mitbewohner gefragt, ob er wirklich meint, dass die Milben sein größtes Problem seien, denn von Hygiene hält er immer nur so viel, wie das Fernsehen ihm vorgibt: In unserer ganzen WG sind die Teppiche und Teppichböden gedeckt von Erbrochenem von wilden Partys, Saucen, klebrigen Getränken und anderem widerlichen Zeug, weil niemand der Ansicht ist, dass Teller zu etwas gut sind und nicht zuletzt hat vor einer Weile ein Gast seinen Hundeköter bei uns zu Besuch gehabt und dieses Drecksviech hat eine ganze Schleifspur von seiner Kacke über die ganzen Teppiche gezogen, worauf mein Mitbewohner gesagt hat, „das trocknet schon aus“ und als ich mich beschwerte, dass ich mittlerweile nichts mehr essen kann weil es ekelhaft ist, meinte er, das sei doch schon längst alles ausgetrocknet und „weg“ und dass ich nicht so übertreiben soll! Was Übertreibungen angeht, bin ich der Ansicht, dass es in Anbetracht unserer Teppich-Hygiene-Situation leicht übertrieben ist, Matratzen zum „Milben“-Abtöten auf die Straße zu schleppen, wo sie auch noch ein bißchen von Schaben und Gartenkäfern besiedelt werden, aber ich wage es gar nicht, solch eine Bemerkung zu machen, denn immerhin ist das mit den Teppichen nur meine persönliche Meinung, während das, was die im Fernsehen gesagt haben, vom Herrn und Frau Professor „wissenschaftlich“ bewiesen ist!

Karibik im Winter

Meinem Mitbewohner, dem passionierten Kettenraucher, ist ständig kalt. Er versteht nach so vielen Jahren auf der Erde immer noch nicht, dass Winter eine an und für sich kalte Jahreszeit ist und man dagegen etwas tun kann- zum Beispiel, sich anziehen. In unserer Behausung haben wir sage und schreibe zwischen 25 und 26 Grad Raumtemperatur und ich brauche gar nicht zu erwähnen, dass das nicht nur für Menschen, die mit zeitweiligen Hitzewallungen zu kämpfen haben, etwas zu warm ist, um in so einer Temperatur produktiv zu sein. Trotz dieser Affenwärme jammert mein Mitbewohner ständig, dass ihm kalt sei und dass es ziehe, denn er läuft gerne auch im Winter im T-Shirt herum und vor allem verweigert er es trotz der winterlichen Indikation, Socken zu tragen. Als Kettenraucher spaziert er ständig ohne Socken und kaum bekleidet draußen herum und dann jammert dieser Mensch, dass ihm kalt ist! Ich frage meinen Mitbewohner, warum er eigentlich bei so einem relativ früh eingetretenen und ziemlich frostigen Winter glaubt, ohne Socken herumlaufen zu müssen? Mein Mitbewohner ist gar nicht gut auf das Tragen von Socken zu sprechen, denn er hat neulich im Fernsehen- wo denn sonst- gesehen, dass das Tragen von Socken Herzinfarkt und Schlaganfall verursachen kann und dass die Abdrücke am Fußgelenk ein Indiz dafür seien. Er will auch nicht glauben, dass so ziemlich alle diese Abdrücke haben, da viele Socken oben ein Gummiband haben, das verhindert, dass sie herunterrutschen und dass jeder Mensch je nach körperlicher Aktivität, Körpertemperatur und Verfassung mehr oder weniger von diesen Abdrücken hat und dass er als Kettenraucher sich um andere Krankheiten Sorgen machen müsste als um Herzinfarkt und Schlaganfall vom Sockentragen! Er setzt seine Füße weiter der kalten Jahreszeit aus, denn was die „Experten“ im Fernsehen sagen, hat Hand und Fuß und man muss einem geborenen Paranoiker nicht erklären, was ein echter Sockenherzinfarkt ist! Man hört ständig von diesen Todesfällen von Sockenschlaganfall und Sockenherzinfarkt! In unserer Behausung ist es wieder einmal so saunawarm, dass jede Bewegung tatsächlich einen Kreislaufkollaps auslösen könnte, aber meinem Mitbewohner ist wieder einmal nicht warm genug- vor allem bei den Füßen, und ich befürchte, dass ich heute noch den Bikini anziehen kann und mir so einen teuren Urlaub in der Karibik erspare!

Die Weihnachtsmarkt-Zombies

Weihnachtsmarkt-Zeit ist eine Zeit, in der sich normale Menschen von allen Pflichten beurlauben sollten, um nicht an einem Weihnachtsmarkt-Geschwür zu erkranken. Die wunderschöne Stadt meines Vertrauens wird von noch mehr Touristen-Zombies als üblich belagert, die die Haupt- und Nebenstraßen unpassierbar machen- mit ihren Kinderwägen oder in Fünfer-Weiberkolonnen, an denen man nicht einmal vorbeikommt, wenn man an den Hausmauern entlangschleicht, weil dort die Schaufenster-Glotz-Zombies stehen und auf das ausgestellte China-Gedöns gaffen, das sie sich noch kaufen müssen, um unseren Planeten weiter zu zerstören! In unpassierbaren Trauben schleichen sich die Innenstadt-Zombies in Zeitlupe vorwärts und bleiben ständig abrupt stehen, um wieder auf etwas zu gaffen- die Fast Food-Restaurants, Crepe-Geschäfte, Fischbuden und allerlei anderen Fraß, als wären sie gerade der Dritten Welt entflohen und hätten ein berechtigtes Interesse daran, einen tatsächlichen Hunger zu stillen und nicht nur etwas hineinzustopfen, um daraus Kot zu produzieren! Vielleicht wissen die verfluchten Weihnachtsmarkt-Zombies selber nicht, wo sie hingehen, sonst würden sie nicht ständig die Straße blockieren, so dass man an ihnen nicht vorbeikommt! Wenn man endlich die eine Fünfer-Kolonne mühsam links oder rechts überholt hat, bleibt auf einmal die nächste Kolonne in einem Haufen stehen und fängt an, mitten auf der Straße zu reden, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, jemanden vorbeizulassen! Ich habe mir in Jahren Kampfeserfahrung mit diesen geistigen Konsum-Unterschichten, deren Hirn nur aus ein paar primitiven Belohnungszentren besteht, dazugelernt und weil niemand von diesen Kolonnen-Weibern einem kultivierten Menschen Platz macht, damit man sie passieren kann, habe ich eine Tasche voll von Büchern, die so schwer wie Steine sind und wenn eines der Millionen Pärchen, Kolonnen-Weiber und Kinderwagen-Schieber wieder auf mich zugeht und erwartet, dass ich ihnen aus dem Weg gehe, werden sie professionell von meiner Akademiker-Tasche gerammt, denn Höflichkeit ist das, was man sich in dieser Welt von acht Milliarden Konsum-Unterschichtlern, die sich ihre Bildung aus dem Smartphone ziehen, dringend abgewöhnen muss! Wenn diese verfluchten Kolonnen- Pärchen- und Kinderwagen-Zombies mir dreist und ohne jede Rücksicht den Weg blockieren und erwarten, dass ich mich in Luft auflöse, werden sie auch heute wieder meine Tasche voller kiloschwerer Bücher zu spüren bekommen, denn dass ich einmal durch diese Weihnachts-Shopping-Kakerlaken-Invasion durchkomme, ist eher nicht zu erwarten!

Nur einmal kosten

Sie kennen das: Sie kaufen sich etwas Besonderes zum Essen. Da Sie nicht allein sind, fragen Sie aus reiner Höflichkeit, ob die anderen auch etwas davon wollen. „Nein, nur einmal kosten!“ , sagt einer der Gefragten, während die anderen wenigstens so höflich sind und darauf verzichten, denn groß ist die Portion ja nicht wirklich und auch nicht für zwei Personen geeignet! Ich öffne das besagte Produkt und zelebriere das Anschneiden. Ich habe wirklich Hunger und ich werde das richtig geniessen. Noch einmal frage ich, ob wer mitessen will. Natürlich hat sich der, der „nur einmal kosten“ wollte, gerade wie immer mit Schokoladenkeksen und Pralinen vollgestopft und hat also keine Lust darauf. Ich habe Hunger, aber aus Höflichkeit, weil er ja „kosten“ wollte, lasse ich den Großteil der besonderen Mahlzeit liegen und stelle sie in den Kühlschrank, wo sie dann tagelang, dann wochenlang vor sich hingammelt, bis sie verfault und verschimmelt ist und dem, der „nur einmal kosten“ wollte, immer wieder irgendwelche Schnitzel, Schokoladen und sonstiger Fraß dazwischengekommen ist, während ich es nicht fassen kann, dass ich hungrig geblieben bin und das jetzt wegwerfen muss! Damit das nicht passiert, frage ich jetzt gar nicht mehr und esse es auf- schließlich habe ich Hunger und das Recht dazu. Man sollte einmal sehen, was für ein Gesicht meine Mitbewohner ziehen, wenn sie mir vorwerfen, dass sie auch einmal „kosten“ wollten! Immer, wenn ich etwas esse und nicht dahinfaulen lasse, bekomme ich diese Vorwürfe und ich verstehe nicht, was dieses „nur einmal kosten“ eigentlich soll? Ich will essen, wenn ich Hunger habe und wer „nur einmal kosten“ will, hat offensichtlich zu viel gefressen und das ist in unserer Wohlstands- und Wegwerfgesellschaft scheinbar eine Selbstverständlichkeit! Das sind die, die sich Bratwürste und Schokoriegel hineinziehen, um dann in ein Lokal zu gehen, wo „Molekularküche“ verkostet wird!

Der Kaffee-Vollautomat

Früher waren meine Mitbewohner ganz bescheiden. Sie mahlten sich ihren Kaffee selbst und brühten ihn im Mocca-Kocher auf. Aber die Konsumgesellschaft hat auch vor ihnen nicht halt gemacht: Im Fernsehen- wo denn sonst- hatten sie gesehen, dass das einzig Wahre zum Kaffee zubereiten Kaffeevollautomaten seien. Die machen alles voll automatisch! Und nachdem sich Bekannte mit ihren tolle Kaffee-Vollautomaten wichtig gemacht hatten, war es soweit: Meine Mitbewohner mussten sich einen anschaffen. Und wie gut der Kaffee schmeckte! Das einzig Wahre! Nach kurzer Zeit fiel ihnen auf, dass der „Vollautomat“ den Kaffeesud und das Brackwasser ja auch nicht selbst zum Waschbecken bringt und dass es eine ganz schöne Sauerei ist. Und es hat ihnen auch niemand gesagt, dass man nach einigen Kaffees einen unglaublich umständlichen und teuren Reinigungsvorgang an dem Automaten durchführen muss! Allein die Reinigungstabletten und die Reinigungsflüssigkeit kosten nach einiger Zeit schon mehr als der Automat! Und das Schöne ist: Diese Reinigungstabletten und die Reinigungsflüssigkeit sind reine Industrie-Säure und werden durch die Schläuche der Maschine gelassen, die auch den Kaffee durchlassen, so dass man sich nach dem „Reinigungsvorgang“  selbstverständlich die Speiseröhre verätzt! Und natürlich schmeckte der Kaffee nach dem ersten Reinigungsvorgang gar nicht mehr so toll und nach einem Jahr wurden alle krank von dem guten Automaten voll mit Entkalker-Säure. Aber wehe, ich hätte etwas gegen den Kauf dieses überteuerten „Vollautomaten“, der sich weder selbst entleert, noch sein Gehäuse, den Kaffeebehälter und den Maschinenraum selbst reinigt, gesagt! Ich würde ja dumm sein und nicht verstehen, was guter Kaffee sei! Aber dem nicht genug: Meine Mitbewohner wollen diesen ehemals unersetzlichen Kaffee-Vollautomaten nun zu dem anderen Elektronik-Gerümpel tun, das sie sich angeschafft haben und das uns den ganzen Platz raubt, und sich nun einen Siebträger-Automaten kaufen, denn Siebträger-Automaten sind die besten und sie sind das einzig Wahre: Das haben sie nämlich im Fernsehen gesagt! Ich bin überzeugt, dass es bald wieder eine TV-„Erfindung“ geben wird, welche die Konsum-Idioten dazu anregt, noch mehr umweltzerstörenden Elektroschrott zu kaufen!

Das Obst-Märchen

Meine Mitbewohner predigen mir jeden Tag, nachdem sie sich im Fernsehen darüber „informiert“ haben, dass man Obst essen soll. Ihrer Ansicht nach soll der Mensch eigentlich wie ein manipuliertes Schwein unentwegt Obst fressen. Die Herren Experten aus dem Fernseh-Schundfunk, die natürlich rein zufällig auch in Gremien der Industrie und Politik sitzen, werden es schon wissen! Das Obst, das wir nach Aussage der Medien fressen sollen, ist übrigens nichts, wofür sich Tiere besonders interessieren. Fruchtzucker und die in Obst enthaltene Säure sind erwiesenermaßen nicht nur Gift für Zähne, sondern in entsprechenden Mengen auch für den gesamten Magen-Darmtrakt, sind karzinogen und Mitverursacher von Darmkrankheiten. Aber solche Studien werden weder gefördert, noch sind sie öffentlich zugänglich oder anerkannt- wer würde denn sonst noch zu diesem „gesunden“ Obst greifen? Dass Diabetiker Obst in sich hineinstopfen ist mit einiger Wahrscheinlichkeit der Grund für ihre Zuckerwerte, denn kein Lebewesen in der Natur nimmt das Zeug, das Menschen fressen, in diesen Mengen oder überhaupt zu sich! Aber mich würde es gar nicht stören, wenn die ganzen TV-gestörten Besserwisser ihr Obst weiterfressen würden und mich in Ruhe lassen. Doch natürlich tun sie das nicht. Mein Mitbewohner kommt wieder einmal mit einem riesigen Kilonetz Mandarinen heim. Sie seien ja so gesund! Er selbst isst natürlich eine Mandarine und lässt den Rest dahinfaulen, mit freundlichem Hinweis an mich, ich solle doch Obst essen und das sei ja so gut, während er sich wieder den Knödeln mit Kraut zuwendet und so tut, als sei ich der Mülleimer der WG und solle sein Obst fressen, damit er sein Gewissen auf mir erleichtern kann! Ja, die Medien werden nicht müde, uns ein schlechtes Gewissen einzureden, dass wir keinen Fruchtzucker zu uns nehmen- schließlich ist man ja in der Chemiebranche daran interessiert, die zukünftigen Krebspatienten mit guten Chemotherapien und Tabletten zu „versorgen“, wenn sie endlich genug Obst gefressen haben!

Aceto Balsamico

Immer wenn mein Mitbewohner für die WG einkauft, kann ich mich noch einmal auf den Weg machen, um das zu besorgen, was wir wirklich brauchen. Ich notiere: Käse, Brot, Aufstrich, Margarine, Kartoffeln, Tomaten, Sauerkraut, Petersilie, Schnittlauch. Mein Mitbewohner kommt heim mit dreierlei Sorten Süßigkeiten und vier Packungen „After Eight“, weil sie im Angebot waren, obwohl er „After Eight“ gar nicht mag und ihm von Pfefferminze übel wird. Natürlich hat er wieder einmal keinerlei Sachen von dem, was wir brauchen, eingekauft, aber dafür fünf Packungen getrocknete Wachtelbohnen, weil sie „bio“ seien, ohne sich zu fragen, ob er sie jemals tagelang einweichen und kochen wird, und drei Flaschen „Aceto Balsamico“, weil er „bio“ sei. Ich frage meinen Mitbewohner nicht zum ersten Mal, was wir mit so vielen Flaschen Essig anfangen sollen, da keiner von uns Essig verwendet tut- außer vielleicht ein paar Löffel- im Jahr! Ich bin überzeugt, wenn der Essig “Süßliche klebrige Säure“ heißen würde, würde es auch niemand kaufen, aber weil es den gut durchdachten melodischen Namen „Aceto Balsamico“ trägt, kommt mein Mitbewohner jedes Mal, wenn dieser Schmarrn bei den Discountern in den Italien-Wochen angeboten wird, mit ein paar Flaschen davon heim. Ja, anstatt dass er ein paar Flaschen Wein mitbringt, kauft er flaschenweise Essig ein, und zwar unaufhörlich! Anstatt Essen oder Getränke haben wir also einen halben Speiseschrank voll von „Aceto Balsamico“, weil es so ein schönes Klebecover hat und so schön klingt. Ich wette, dass mein Mitbewohner heute wieder nicht mit den Kartoffeln und dem Brot heimkommt und etwas zu trinken kauft, aber zumindest eine Flasche Aceto Balsamico, weil wir ja so wenig davon haben!

Die Kettenraucher

Ach, die Kettenraucher. Ich weiß nicht, warum Alkoholiker und Drogensüchtige so verpönt werden, aber die Kettenraucher so eine gesellschaftliche Anerkennung genießen. Mein Mitbewohner hat das Zimmer mit Balkon. Er ist Kettenraucher. So hofft man, dass er die Luft in der WG drinnen nicht mit Zigarettenrauch verpestet, denn manche von uns brauchen diese Luft, da sie selbst wenig davon aufschnappen können. Mein Mitbewohner ist sehr um die Gesundheit besorgt. Er hat neulich- wie soll es anders sein- im Fernsehen gehört, dass man jeden Tag mindestens 10 Minuten lüften soll. Nachdem er aufgestanden ist und sich seine Zigarette gemacht hat, zieht er zuerst voller Gier am Balkon an seiner Zigarette. Natürlich ist es jetzt kalt und so lässt er ein Viertel der Zigarette stehen. Er dämpft sie ab wie die Gangster in den Filmen- er knickt sie und lässt sie weiterbrennen, und so brennt die Zigarette weiter, bis auch der Filter niedergebrannt ist und die umliegenden Kippen in Brand gesetzt hat. Dann bringt mein Mitbewohner erst einmal einen guten Zug dieses Rauches, an dem er gerade gezogen hat, ins Zimmer herein. Aber dem nicht genug. Nachdem er seinen Rauch großzügig in unsere Behausung ausgeatmet hat, öffnet er sofort die Türen des Balkons, um großzügig zu „lüften“, während seine „abgedämpfte“ Zigarette und der Inhalt des Aschenbechers noch brennen. So wache ich jeden Morgen mit einem Husten auf und renne kaum bekleidet und einem Herzinfarkt nahe zu seinem Aschenbecher, um mit bloßen Händen nach den entzündeten brennenden Kippen zu greifen und die Ursache meiner Atemnot zu bekämpfen. Und jeden Morgen sagt mein Mitbewohner zu mir, ich sei paranoid und er hätte ja eh abgedämpft und man brauche doch „frische“ Luft! Ich würde es meinem Mitbewohner nie sagen- aber ich vergönne diesen ganzen Kettenrauchern, die es nicht lassen können, anderen Menschen die Luft zu verpesten, dass sie wissen, wie sich Passivraucher fühlen, wenn sie endlich den Lungenkrebs ihrer Träume bekommen!