Kommt das Beste noch?

Vor einigen Tagen fand ich im Briefkasten einen handgeschriebenen Brief. Recht grundschulartige Schrift, also entweder ein Kind oder jemand, der im Geiste ziemlich infantil geblieben ist. Da fragt also die Frau, die sogar ihre Adresse hinten auf dem Umschlag angegeben hat, ob wir uns manchmal auch „eine bessere Welt“ wünschen. Na ja- ruthwitt hat es ja als Subtitel ihres Blogs, aber ich bezweifle, dass sich die Sehnsucht nach „Sicherheit, Gesundheit, einer sauberen intakten Umwelt, Frieden und Harmonie“ für mehr als einen kleinen Teil der Menschheit erfüllt. Doch da kommt Gott ins Spiel- und der verspricht in so ziemlich jeder Religion, dass Wunschdenken wahr wird. Man weiß nur nicht wirklich, wann. In den letzten hundert Jahren gab es zwei Weltkriege kurz nacheinander, die Atombombe wurde erfunden und die Menschheit wird immer mehr, macht immer mehr Dreck, übt immer mehr Gewalt aus und das Wetter wird auch immer mieser. Dazwischen wird man von Seuchen- Pandemien- geplagt und der Zufall entscheidet, ob man in einer geographischen Gegend geboren wird, die von religiösen und politischen Fanatikern und Psychopathen regiert und bevölkert wird oder in einem Teil der Erde, wo alles etwas entspannter gesehen wird. Statistisch gesehen und laut mathematischer Berechnungen ist es eher unwahrscheinlich, dass „das Beste“ noch kommt- außer, man glaubt, das Schlimmste sei das Beste.

P.S. Ich informierte mich natürlich darüber, wer mir hier das Blaue vom Himmel verspricht und erfuhr, dass hier Zeugen Jehovas ihre Ideologie in unsere Briefkästen stecken- ein Unding, denn bei uns „Rechtgläubigen“ ist diese Sekte genauso verpönt wie die Ungläubigen in so mancher Religion und wird als gefährlich eingestuft und ihre Follower als Spinner, obwohl ich bei dem, was die sogenannten Weltreligionen angerichtet haben und anrichten, nicht sicher bin, was schlimmer ist- der rechte Glaube oder der der Abtrünnigen?

Aber „das Beste kommt erst“ (so titelt der nette Missionierungsbrief): Das Briefpapier hatte das gleiche Muster wie die Glückwunschkarte eines Bekannten und ich weiß nicht, was bedenklicher wäre- dass er vielleicht auch ein Zeuge Jehovas ist oder dass er das gleiche Briefpapier verwendet wie jemand von denen?

Über ruthwitt

Politikwissenschafterin.
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